schwimmen im strom

die große stadt. die mission. die arbeit. früher wäre ich nervös gewesen. heute bin ich ein alter fisch. schade. aber es ist anders. etwas neues. es ist spannend. aber auch ermüdend.
ich sitze im hotel. nicht dort wo ich sein sollte. morgen früh werd ich einer unter vielen sein. auf dem weg. tausend gesichter. großstadtgesichter. das gefühl ist normalität. es macht den tag einfacher.
keine zeit für die stadt. keine zeit für freunde.
und trotzdem schwimme ich mitten drin. mitten im strom.

weit oben. nachts.

wir sitzen im turm. schauen auf die dunkle stadt. lichterstrassen überall. vereinzelte stimmen dringen durch die dunkelheit. es ist still. nur das leise surren der notebooks. die tastenanschläge. sie sind unsere musik. ob heute. oder morgen. es ist so. ich mag diese art der stille. sie beruhigt. sie befreit den müden kopf. aber sie macht auch müde.
zeitlosigkeit. gemischt mit verantwortung. gespickt mit unvernunft.
wir sind arbeiten. wir sind nachtmenschen. wir sind weit oben.
es wird zeit zu gehen. der tag ist vorüber. die nacht ist im vollen gange. will dem morgen nicht auf dem nachhauseweg begegnen.

glückliche angst

gänsehaut und breites grinsen. nichts als laute musik in den ohren. du hast angst. aber sie beunruhigt dich nicht. du fühlst dich sicher. stark. keine spur von nervosität. es ist diese energie die deinen körper durchströmt. die das adrenalin in jede pore drückt. du musst lachen. du siehst klar. klarer als jemals zuvor. bist hellwach. zu allem bereit. in diesem moment bist du glücklich. irgendwie. lerne diesen augenblick zu konservieren. denn er ist selten.

zurück in die zukunft

ich sitze im hier und jetzt. mein körper in der zukunft. meine gedanken bei früher. die seele in der unendlichkeit.
ich muss schmunzeln beim gedanken an meine kindheit. das ich hier bin. ahnte ich nicht. das ich das tue. ahnte ich nicht.
lachen und weinen beim streifzug durch meine pubertät. zielosigkeit gemischt mit jugendlichem leichtsinn. ich wollte einfach älter sein. das es so ist. ahnte ich nicht. das ich einmal zurück will. ahnte ich nicht.
das erste mal richtig lernen. das sind die kommenden jahre. ausgekostet bis zur erschöpfung. den sprung gemacht. den grat beschritten. gefallen. wieder aufgestanden. gefallen. und doch wieder oben.
meine gedanken erreichen meinen körper. ich sitze in unserem delorean. mit dir. du löst die bremse. zusammen rasen wir zurück in die zukunft.

das hemd

es sind diese besonderen tage. du weist es. legst es am abend raus. es ist gebügelt. fühlt sich gut an. morgen wirst du es tragen. musst es vielleicht. aufregung. ob positiv oder auch nicht. es bekleidet dich. es verändert dich. du wirst jemand anderes. für diesen tag. am abend streifst du es ab. der bügel sein neuer bekleider. es war eine gute zeit die wir hatten. hemd. ich danke dir.

wissen nichts zu wissen.

ich weis. dass ich nichts weis. was werde ich tun. was werde ich sagen. werde ich fühlen. werde ich lieben. werde ich geliebt werden. es geht mir gut. das ist was ich weis. aber es reicht mir nicht. ich hab meinen plan verloren. wurde aus der bahn geworfen. ich bin leer. mein kopf ist es. vollkommen leer. das ist wie mit dem leeren magen. irgendwie beunruhigend. tausende sachen die durchrauschen wie ein ice. niemand darin der hier halten möchte. so werde ich mir ein ticket kaufen. und eine neue welt suchen. mit inhalt für meinen kopf.

de lorean

noch ein jahr. dann steigen b und ich in unseren de lorean. den fluxkompensator in unserem rücken.  genug energie im bauch um zum mars zu fliegen. es wird meine erste zeitreise sein.
also stehen wir auf der rampe. warten auf den start.
wir rasen hinab. auf die stadt hinzu.
wir erreichen die magische 88mph grenze.
ein letzter blick.
bäm.

mit euch.

wir sitzen auf dem sofa. drinken. essen. lachen. wir spielen autorennen. eine runde scrabble zum abschied. das tut gut.
wir sitzen in einer bar. drinken. ich rede. ich will reden. du machst es mir leicht. ein nicken zum abschied. ein letzter drink. es musste sein.
wir sitzen auf dem balkon. genießen den augenblick. ich genieße die zeit bei euch. es ist eure welt die ich so mag. eine runde siedler zum schluss. seelig der heimweg. danke dafür.
wir sitzen bei dir. hören laut musik. daniel ist uns egal. gewohnt guter tropfen in unseren gläsern. einen film vorm schlafen. zuhause sein.
ich sitze im büro. über büchern. ich sitze daheim. es ist still. zu still in diesem moment.

nimm meine hand.

ich bin da. du weißt es. aber du glaubst es nicht. fühlst es nicht. du bist hilflos. auf der suche. ich weiß das. du schweigst. ich will dir helfen. ich muss. aber du bist soweit weg. in einer anderen dimension. blickst nicht zurück. ich warte auf dich. in der realität. nimm meine hand. und komm zurück.

reden

wir reden so wenig. wir sehen. wir spielen. wir kosten. wir schmecken. wir leben.
wir müssen mehr reden. miteinander sprechen. das ist wichtig. was willst du. was will ich. wer bist du. und wer bin ich.
habe ich es verlernt. fehlt mir der mut. bin ich zu faul. ich suche nach der antwort. ich rede.
wir reden. abseits von couch. fernsehen. bei drinks und burgern. es ist gut. du kannst zuhören. das tut not.
unsere leben sind so schnell. die zeit rast. kaum ein wort. kaum ein satz. wo ist die bremse.
wir sollten wieder mehr reden. unbedingt.