held(in)en

du und ich. er und sie. mit ganzkörperleggins oder schwarz mit flügeln. mama und papa. wer sind sie? diese helden? sind es ikonen der medien? gehyped bis zum suizid. sind es die stillen typen von nebenan, die niemand kennt? bist du es selbst? omg. weitere fragen, die die es zu beantworten gilt. wir sind es alle. fast alle jedenfalls. helden des alltags. wir leben. wir lieben. wir teilen. wir hören zu. wir spenden trost. wir geben geborgenheit. wir sind da. für dich. wir. wir sind helden.

lange

so lang wie der speichelfaden eines marathonläufers. so lang wie polarnächte. so lang wie der stau am wochenende. so lang wie die beine claudia schiffers. so lang wie der nil. so lang. oder noch viel länger dauern die tage die einfach nicht rumgehen. schon zum hundertsten mal die emails gechecked. schon spiegel artikel auswendig gelernt. youtube’s freund ist man auch. schon lang hat niemand mehr angrufen. schon lang wartet man auf den abend. jede minute wird zur stunde. jede stunde wird zur unendlichkeit. ich will heim.

heizkörperentlüfter

du trägst ständig kopfhörer. du heizt nicht. du bist dekandent und hast einen kamin. du lebst bei mutti. oder ganz einfach. du hast keinen heizkörper. du verzweifelst am rauschen jenes welchen. es treibt dich zu kurzwärmeinlagen. regelungsspielchen. gefolgt von kurzer ignoranz. dann kälte. thermostatrubbeln. auf und zu. immer und immer wieder. bis der punkt gefunden ist, an dem  es nicht rauscht. jedenfalls für die nächste minute. die solltest du nutzen um, du ahnst es, deinen heizkörperentlüfter zu suchen. tu es. tu es.

ohne worte

ständig leuten auf den sack gehen. hinterherlaufen. nein. nicht. niemehr. ihr kriegt die quittung. ohne steuer. ihr vergesser. verdränger. nächstenliebe ist ein fremdwort für euch. für uns jetzt auch. wir gutmenschen. lieb-haber. treu doofe freunde. wir werden euch nicht daran erinnern, dass wir geburtstag hatten. oder das susi schwanger ist. und ihr doch was dazugeben wolltet. wir werden still unsere bücher aus euren regalen nehmen. ihr habt sie eh nie gelesen. unsere tupperware aus euren küchen stehlen. eure kühlschränke plündern. ja. das werden wir. und wir werden euch trotzdem mögen. die ganze zeit.

melancholie der einsamkeit

einsamkeit ist irgendwie melancholisch. aber warum ist das so. selbstversuch. bleibe tagelang allein. kein kontakt nach aussen. abgesehen vom trockenen hallo zur kassiererin im aldi. sprich und chatte kaum. du wirst es spüren. du willst raus. du musst. interaktion. kommunikation. warum ist das so. die frage stell ich mir glaub schon zwei jahre. sollte mein erstes grosses buch werden. länge. ein satz. fail. wahrscheinlich werde ich noch zwanzig dran hängen müssen. zudem ein grosser philosoph und denker werden.
und endlich selbst aus dem schlamassel rauskommen.

müde

lange nächte, kurze tage. dumm das die dann mit arbeit gefüllt werden. mein mund gleicht dem eines t-rex. aufgerissen bis zum mundwinkeleinriss. die augen sind verklebt. hab ich im honig geschlafen? und kopfweh ist die böse katze der nacht. scheisse, ich bin müde. jede minute ausserhalb eines bettes gleicht den stunden der letzten nacht. stupide geräusche der klimaanlage lassen einen fast durchdrehen. irgendwie wirds mann oder frau schon über den tag schaffen. brotzeit am abend. und dann wieder hinaus in die nacht. das übel des tages vergessen und den lüsten der dunkelheit hingeben. bars und drinks. mein schlafzimmer. einen tokio-ice-tea bitte.

aussitzen

junge. endlich. ausgesessen. nach abstinenz und frust sollte es doch gestern soweit sein. ich im geld. beim pokern. es gab wohl nicht wenige die es mir gegönnt haben. trotzdem verlief der abend mit höhen und tiefen. mit fehlentscheidungen und glückstreffern. und dann war es soweit. die gewinnzone erreicht. die erleichterung herausgeschrieen, musste ich dann doch die runde später vom tisch. egal. der heimweg war diesmal fast frei von selbstzweifeln und vorwürfen. schon gut gespielt. nur ein zwei mal versagten die nerven. der selbst auferlegte druck. war er zu hoch. nein. die jeans hats geschaft. aussitzen ist es. danke.

die mauer

heute vor 20 jahren. ich konnte schon denken. aber so eine erinnerung die sich jeder aus dem hirn holt, hab ich nicht. wahrscheinlich liebte ich mein jungpionierhemd und war einfach nur entäuscht das es das rote halstuch nicht mehr in meinen besitz schafft. damn. fortan begann die zeit der bananen, coca cola und d-mark. die wurde allesamt aber auch schon wieder verdrängt und abgelöst von litschie, club mate und euro. den vergleich ob es sich mit mauer besser für mich gewesen wäre beantworte ich mal mit: k.A. Eins nur, meine Familie wäre wohl nicht die die sie jetzt ist. aber mama und papa hätten uns trotzdem lieb gehabt. jobs hätte es auch gegeben, genau wie die staatsverschuldung. in die tschechei wären wir auch jetzt im winter und an die ostsee im sommer gefahren. studiert haben wir auch im osten. naja. also alles halb so wild. es ist schön das es so ist wie es ist, aber ganz ehrlich, ich würd gern mal nen tag jetzt in der zone verbringen. nur mal so. „hallo genosse – grüß gott.“ wenn ich da nicht gleich nach bautzen muss.
wir sind das volk!

die bar-bulen

samstag nacht, jede x-beliebige stadt. clubs und bars in den tanzbare musik gespielt wird. nehmen wir an eine mischung aus r&b – hip&hop – reggae. zwei frauen (meist weiss) bulen um die gunst eines mannes (meist schwarz) bzw seines geschlechtsteils. unverfroren reiben sie schamlos ihre körper aneinander, schieben ihre vulva richtung gegenüber. betatschen sich. sie versuchen mit allen mitteln ihre sexuelle bereitschaft, nein, ihre begierde zu zeigen. toll. nur der begünstigte ist einer schweren prüfung unterzogen. welche der beiden? die frage die er sich wohl permanent stellen wird um am ende der tanzveranstaltung beide zu seinen gespielinnen zu machen. so läufts. eine wahre freude dies kichernd aus der ecke zu beobachten. sag ich nur: rock on oder doch besser rock off.

hypochonder

sitz mal nen tag mit ner gruppe hypochonder im raum. danke schweinegrippe. am liebsten jedem persönlich mit speichel einreiben und zwar überall. zack. problem gelöst. wenn man krampfhaft versucht ärzte zu finden, die einem ne spritze reinjagen (in den arsch) frag ich mich ob die in good old ostdeutschland aufgewachsen sind oder inner isolierstation in area51. was ist so schlimm. irgendwann erwischt es uns alle. und spätestens wenn der besoffene autofahrer uns auf krücken erwischt, wir mit 80 jahren, ner magensonde und permanent bettpfanne in nem runtergekommenen „altenpflegeheim“ auf die begegnung mit seiner heiligkeit warten, wissen wir das die impfe damals völlig umsonst war.
tamiflu rules.